95

 

Warum suchst du nach einem Sinn, wo es gar keinen gibt? Würdest du einem Weg folgen, von dem du wüsstest, dass er nirgendwohin führt?

Frage aus der Mentatenschule

 

 

Die Alpträume waren schlimm, aber das Aufwachen war noch viel schlimmer.

Als Leto im Krankenzimmer wieder zu Bewusstsein kam, begrüßte ihn der Nachtpfleger und sagte ihm, wie glücklich er sei, dass er überlebt hatte. Leto jedoch fühlte sich alles andere als glücklich. Der Pfleger mit den dicken Brillengläsern bemerkte seine bestürzte Miene und fügte hinzu: »Es gibt noch eine gute Nachricht. Prinz Rhombur hat überlebt.«

Aufgeregt holte Leto tief Luft. Seine Lungen fühlten sich an, als hätte er feine Glassplitter inhaliert. Sein Speichel schmeckte nach Blut. »Und Victor?« Er brachte die zwei Worte nur mit Mühe heraus.

Der Pfleger schüttelte den Kopf. »Es tut mir Leid.« Nach einer bedrückten Pause sagte er: »Sie müssen sich ausruhen. Ich möchte Sie nicht mit Einzelheiten des Bombenanschlags beunruhigen. Dafür ist später noch genug Zeit. Thufir Hawat untersucht den Fall.« Er griff in die Tasche seines Kittels. »Ich möchte Ihnen eine Schlaftablette geben.«

Leto schüttelte entschieden den Kopf und hob abwehrend eine Hand. »Ich werde aus eigener Kraft einschlafen.« Victor ist tot!

Der Pfleger war nicht ganz mit der Entscheidung zufrieden, aber er fügte sich dem Willen seines fürstlichen Patienten und ermahnte ihn, nicht das Bett zu verlassen. Eine Kom-Einheit, die sich mit einem Sprachbefehl aktivieren ließ, schwebte über dem Bett. Leto musste nur hineinsprechen.

Victor ist tot. Mein Sohn! Leto hatte es längst gewusst ... aber nun musste er sich dieser schrecklichen Wahrheit stellen. Und eine Bombe. Wer könnte so etwas getan haben?

Er beobachtete, wie der Nachtpfleger in einen Raum auf der anderen Seite des Korridors ging und sich um einen anderen Patienten kümmerte. Rhombur? Von seinem Bett aus konnte Leto nur sehen, dass eine Tür offen stand.

Trotz der ärztlichen Anweisungen und trotz der Schmerzen setzte sich der störrische Herzog im Krankenbett auf. Er bewegte sich wie eine beschädigte ixianische Maschine, als er das steife, nach Schweiß und Desinfektionsmitteln riechende Laken zurückschlug und die Beine über die Bettkante hob. Seine nackten Füße berührten den Boden.

Wo war Rhombur? Alles andere hatte Zeit. Er musste seinen Freund sehen. Jemand hat meinen Sohn getötet! Leto spürte brennende Wut und einen stechenden Schmerz im Schädel.

Sein Sichtfeld schrumpfte zu einem kleinen Punkt zusammen, und er konzentrierte sich auf das Muster der Bodenfliesen, um nicht die Orientierung zu verlieren. Er machte einen Schritt nach dem anderen. Seine Rippen waren bandagiert, und seine Lungen brannten. Sein Gesicht fühlte sich von der Neuhaut-Salbe hart an. Bisher hatte er noch in keinen Spiegel geschaut und wusste nicht, wie schwer er verletzt war. Es war ihm gleichgültig, ob er Narben zurückbehielt. Alles war ihm gleichgültig geworden. Die tiefen Verletzungen seiner Seele waren unheilbar. Victor war tot. Mein Sohn, mein Sohn!

Es war unglaublich, aber Rhombur hatte überlebt. Wo war er?

Ein Bombenanschlag auf das Drachenschiff ...

Leto entfernte sich Schritt für Schritt von den Diagnosegeräten neben dem Bett. Draußen wehte ein kalter Sturm, der prasselnde Regentropfen gegen die Fensterscheibe trieb. Die Beleuchtung war für die Nacht gedämpft worden. Wankend verließ er den Raum.

Im Durchgang zum Nachbarzimmer wurde ihm schwindlig, und er musste sich am Türpfosten festhalten. Er blinzelte ein paar Mal, bis er sich hineinwagte. In diesem Zimmer glühten die Leuchtgloben heller, weißer und kälter. Ein dunkler Vorhang, der sich leicht bewegte, teilte den Raum. Die strengen Gerüche nach Chemikalien und künstlich gereinigter Luft drangen ihm in die Nase.

In seiner Verwirrung dachte er nicht über Konsequenzen oder Folgen nach. Er hatte nur die Gewissheit, dass Victor nicht mehr war. Von den Flammen verzehrt oder durch die Explosion nach draußen gerissen. War es ein Attentat der Harkonnens gegen das Haus Atreides gewesen? Ein Vergeltungsschlag der Tleilaxu gegen Rhombur? Jemand, der versuchen wollte, Letos Erben zu beseitigen?

Es fiel Leto schwer, unter dem betäubenden Einfluss der Schmerzmittel und im Schock seiner Trauer gründlich über solche Dinge nachzudenken. Er brachte kaum die geistige Energie auf, sich von einem Moment zum nächsten vorzukämpfen. Die Verzweiflung war wie eine nasse Decke, die ihn zu ersticken drohte. Trotz seiner Entschlossenheit war Leto in großer Versuchung, sich einfach in den tiefen, tröstenden Abgrund der Selbstaufgabe fallen zu lassen.

Ich muss Rhombur finden.

Er schob den Vorhang zur Seite und trat hindurch. Im gedämpften Licht erkannte er eine sargförmige Lebenserhaltungswanne mit Röhren und Schläuchen. Leto strengte sich an weiterzugehen und verfluchte die Schmerzen, die seine Bewegungen beeinträchtigten. Eine Mechanik pumpte Sauerstoff in die isolierte Kammer, in der Rhombur lag.

»Herzog Leto!«

Erschrocken bemerkte er die Frau, die neben den Apparaten stand. Sie trug die Gewänder einer Bene Gesserit, die sie wie dunkle Schatten umhüllten. Tessias Gesicht hatte jede Spur ihres früheren Humors und ihrer Liebenswürdigkeit verloren.

Er fragte sich, wie lange Rhomburs Konkubine hier schon Wache gehalten hatte. Jessica hatte ihm erzählt, dass die Bene Gesserit Techniken kannten, mit deren Hilfe sie tagelang wach bleiben konnten. Leto erkannte, dass er nicht einmal wusste, wie viel Zeit vergangen war, seit man ihn aus den Trümmern des Cockpits gezogen hatte.

»Ich ... ich bin gekommen, um Rhombur zu sehen«, sagte er.

Tessia trat zurück und deutete auf die Kammer. Sie half Leto nicht, als er die letzten Schritte zur Lebenserhaltungseinheit machte. Er musste sich auf der kühlen, metallischen Verkleidung aus Plazchrom abstützen.

Leto atmete angestrengt und hielt die Augen geschlossen, bis sein Schwindelanfall vorbei war und die Schmerzen ein wenig nachgelassen hatte ... und bis er den Mut gefunden hatte, seinen Freund anzusehen.

Schließlich öffnete er die Augen. Und schrak entsetzt zurück.

Von Rhombur Vernius war nur noch ein zerfleischter Kopf, der größte Teil der Wirbelsäule und ein Stück des Brustkorbs übrig. Alles andere – die Gliedmaßen, die Haut, einige Organe – war durch die Gewalt der Explosion weggerissen oder im Feuer verbrannt worden. Zum Glück lag er im Koma. Dies war die blutige Masse gewesen, die er im Cockpit des Drachenschiffs gesehen hatte.

Leto suchte nach einem angemessenen Gebet aus der O.-K.-Bibel. Seine Mutter hätte auf Anhieb ein passendes Zitat gefunden, auch wenn sie nie damit einverstanden gewesen war, die Vernius-Kinder aufzunehmen. Lady Helena hätte behauptet, dass es eine gerechte Strafe Gottes sein musste, weil Leto es gewagt hatte, den Mitgliedern eines frevlerischen Hauses Asyl zu gewähren.

Rhombur wurde nur durch die Maschinen am Leben erhalten, die seiner gequälten Seele nicht gestatteten, den Überrest seines Körpers zu verlassen.

»Warum?«, fragte Leto. »Warum ist es geschehen? Wer hat ihm das angetan? Und Victor. Und mir.«

Er blickte auf und sah Tessias versteinerte Miene. Offenbar setzte sie ihre gesamten Bene-Gesserit-Fähigkeiten ein, um ihren Schmerz zu unterdrücken.

Obwohl sie gezielt zur Konkubine ausgebildet worden war, hatte Rhombur sie aufrichtig geliebt. Sie hatten zugelassen, dass sich ihre Beziehung zu voller Blüte entfaltete – anders als Leto und Kailea und anders als seine Eltern, in deren Ehe wirkliche Liebe niemals eine Rolle gespielt hatte.

»Thufir Hawat und Gurney Halleck halten sich seit Tagen an der Absturzstelle auf«, sagte Tessia. »Sie untersuchen das Wrack, um Hinweise auf die Verantwortlichen zu erhalten. Sie wissen von der Bombe, Mylord?«

Leto nickte. »Thufir wird alle Fragen beantworten. Das tut er immer.« Er musste sich dazu zwingen, die Frage zu stellen, vor der er sich am meisten fürchtete. »Und Victors Leiche ...?«

Tessia wandte den Blick ab. »Man hat ihn ... gefunden. Wachhauptmann Swain Goire hat unverzüglich Konservierungsmaßnahmen eingeleitet ... auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, welchen Sinn es haben könnte. Goire ... hat den Jungen ebenfalls sehr geliebt.«

»Ich weiß«, sagte Leto.

Er starrte auf das unförmige rötliche Gebilde in der Lebenserhaltungswanne. Es hatte nichts an sich, das ihn an seinen Freund erinnerte. Die Einheit sah bereits wie ein Sarg aus, sodass Leto sich vorstellen konnte, die Schläuche abzuziehen, den Deckel zu verschließen und ihn zu bestatten. Vielleicht wäre es wirklich das Beste.

»Können wir noch irgendetwas für ihn tun – oder verlängern wir damit sinnlos sein Leid?«

Er sah, wie sich die Muskeln in Tessias Wangen anspannten und ihre sepiafarbenen Augen hart und kalt wurden. Ihre Stimme war kaum mehr als ein atemloses Flüstern. »Ich werde die Hoffnung niemals aufgeben.«

»Mylord«, war die tadelnde Stimme des Nachtpflegers zu hören, der in diesem Moment in den Raum trat. »Sie dürfen doch nicht aufstehen, Herr! Sie müssen erst wieder zu Kräften kommen. Sie sind schwer verletzt, und ich kann Ihnen nicht erlauben ...«

Leto hob die Hand. »Erzählen Sie mir nichts von schweren Verletzungen, während ich hier neben den Resten meines Freundes stehe.«

Der Pfleger errötete und nickte. Mit dem hageren Gesicht und dem langen dünnen Hals wirkte er wie ein Vogel. Er legte eine saubere, feingliedrige Hand auf Letos Unterarm. »Bitte, Mylord. Es geht nicht darum, Wunden zu vergleichen. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der Herzog des Hauses Atreides so schnell wie möglich wieder gesund wird. Und das sollte auch Ihre oberste Pflicht sein.«

Tessia berührte die Lebenserhaltungseinheit und blickte Leto in die Augen. »Ja, Mylord. Sie tragen immer noch Ihre Verantwortung. Rhombur würde niemals erlauben, dass Sie wegen seines Zustands alles andere vernachlässigen.«

Leto ließ zu, dass man ihn aus dem Zimmer führte. Der Pfleger stützte ihn, während er vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte. Sein Verstand wusste, dass er wieder gesund werden musste – allein schon aus dem Grund, weil er die Katastrophe mit klarem Kopf besser verstehen würde.

Mein Sohn, mein Sohn! Wer hat das getan?

 

* * *

 

Kailea hatte sich in ihre Gemächer eingeschlossen und heulte stundenlang. Sie wollte mit niemandem sprechen, sie wollte weder den Herzog, ihren Bruder noch irgendeinen anderen Menschen sehen. Doch in Wahrheit konnte sie sich selbst nicht ertragen – sich selbst und die ungeheuerliche Schuld, die sie auf sich geladen hatte.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Thufir Hawat im Verlauf seiner akribischen Untersuchungen ihrer Schuld auf die Spur kommen würde. Bislang hatte noch niemand einen entsprechenden Verdacht geäußert ... aber schon bald würden in den kühlen steinernen Gängen von Burg Caladan geflüsterte Spekulationen die Runde machen. Die Leute würden sich fragen, warum sie Herzog Leto nicht an seinem Krankenbett besuchte.

Nachdem sie sich über den Behandlungsplan erkundigt hatte – und sich für einen Zeitpunkt entschieden hatte, an dem Leto nicht sofort die Schuld in ihren Augen erkennen würde –, entriegelte Kailea die Tür ihrer Gemächer und machte sich mit unsicheren Schritten auf den Weg zur Krankenabteilung. In der Abenddämmerung hatten sich die Wolken hinter den Fenstern kupferrot verfärbt – wie ihr Haar. Doch sie sah keine Schönheit im Sonnenuntergang, nur die Schatten in der Burg.

Medizinische Assistenten und ein Arzt hielten in ihrer Arbeit inne und machten ihr Platz, damit sie mit ihrem Herzog ungestört war. Das Mitgefühl auf ihren Gesichtern zerriss Kailea das Herz.

»Er hat einen Rückfall erlitten, Lady Kailea«, sagte der Arzt. »Wir mussten ihm stärkere Schmerzmittel geben, sodass er wahrscheinlich viel zu benommen für ein Gespräch ist.«

Kailea zwang sich zu einer würdevollen Haltung. Ihre geröteten Augen trockneten bereits. »Trotzdem möchte ich ihn sehen. Ich werde an Leto Atreides' Seite stehen, solange ich dazu in der Lage bin. Er soll wissen, dass ich da bin.«

Freundlicherweise suchte sich der Arzt eine Arbeit, die er außerhalb des Zimmers erledigen konnte.

Zögernd und mit bleischweren Schritten näherte sich Kailea dem Bett. Sie blickte auf Letos verbranntes Gesicht und versuchte sich an den Zorn zu erinnern, den sie auf ihn empfunden hatte. Sie dachte wieder an die furchtbaren Dinge, die Chiara ihr erzählt hatte, an die vielen Gelegenheiten, bei denen Leto Atreides ihre Hoffnungen und Träume zerstört hatte.

Dennoch erinnerte sie sich lebhaft daran, wie sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Es war sozusagen ein dummer Zufall gewesen, nachdem der Herzog mit Goire und den Wachen zu viel caladanisches Ale getrunken hatte. Leto hatte einen Krug über seine Kleidung verschüttet und war durch die Burggänge gewankt. Dort war er auf Kailea gestoßen, die noch keinen Schlaf gefunden hatte. Als sie bemerkte, in welchem Zustand er war, tadelte sie ihn vorsichtig und führte ihn dann in sein Privatgemach.

Sie hatte ihm eigentlich nur helfen wollen, zu Bett zu gehen, um sich sofort wieder zu entfernen. Mehr nicht. Obwohl sie diese Situation viele Male in ihrer Phantasie durchgespielt hatte. Nachdem sie ihn seit so langer Zeit begehrt hatte ...

Nach allem, was sie gemeinsam durchgestanden hatten, konnte sie ihn doch nicht plötzlich hassen, oder?

Als sie ihn jetzt betrachtete, wie er verletzt und reglos dalag, erinnerte sie sich daran, wie gerne er mit seinem Sohn gespielt hatte. Sie hatte einfach nicht wahrhaben wollen, dass er den Jungen genauso wie sie geliebt hatte.

Victor! Sie presste die Augenlider fest zusammen und schlug sich die Hände vors Gesicht. Tränen sickerten durch ihre Finger.

Leto rührte sich und blickte sie mit halb wachen, geröteten Augen an. Es dauerte eine Weile, aber dann erkannte er sie. Sein Gesicht schien die Härte des pflichterfüllten Herzogs verloren zu haben und zeigte nur noch offene Gefühle. »Kailea?«, sagte er mit einem gedehnten Krächzen.

Sie wagte es nicht, ihm zu antworten, sondern biss sich auf die Unterlippe. Was sollte sie nur sagen? Er kannte sie viel zu gut ... er würde sie sofort durchschauen.

»Kailea ...« In seiner Stimme lag tiefe Qual. »Ach, Kailea, man hat Victor getötet! Jemand hat unseren wunderbaren Sohn ermordet. Kailea ... wer kann so etwas Schreckliches getan haben? Und weshalb?«

Er kämpfte darum, die Augen offen zu halten, wehrte sich gegen den Nebel der Betäubungsmittel. Kailea biss sich auf die Fingerknöchel, bis Blut floss.

Als sie es nicht mehr ertragen konnte, in seiner Nähe zu sein, verließ sie fluchtartig den Raum.

 

* * *

 

Wutentbrannt stürmte Swain Goire die lange Treppe zu den abgelegenen Turmzimmern hinauf. Zwei Atreides-Hauswachen standen vor dem Eingang zu Kaileas Privatgemächern.

»Lassen Sie mich eintreten!«, befahl Goire.

Doch die Wachmänner wollten sich nicht von der Stelle rühren. »Lady Kailea hat uns eindeutige Befehle gegeben«, sagte der Offizier im Rang eines Levenbrechs. Er wandte den Blick ab, weil es ihm nicht behagte, seinem Vorgesetzten zu widersprechen. »Sie möchte in ihrer Trauer allein sein. Sie hat nichts gegessen und verweigert jeden Besuch. Sie ...«

»Wer gibt Ihnen Befehle, Levenbrech? Eine Konkubine oder der Hauptmann der Soldaten unseres Herzogs?«

»Sie, Herr«, antwortete der andere Wachmann und warf seinem Kameraden einen Seitenblick zu. »Aber Sie bringen uns in eine schwierige Situation.«

»Ich entbinde Sie von Ihren Verpflichtungen«, blaffte Goire. »Gehen Sie jetzt! Ich übernehme die Verantwortung.« Dann sagte er mit leiser Stimme, wie im Selbstgespräch: »Ja, ich trage die Verantwortung.«

Er riss die Tür auf, stapfte hinein, und schlug sie hinter sich zu.

Kailea trug ein verblasstes altes Nachthemd. Ihr kupferfarbenes Haar war in Unordnung, und ihre Augen waren gerötet und verquollen. Sie kniete auf dem Steinfußboden, verschmähte die Stühle und ignorierte den kalten, feuchten Luftzug, der durch das offene Fenster hereindrang. Der Kamin war dunkel und unbenutzt.

Auf ihren Wangen waren parallele rote Schrammen, als hätte sie versucht, sich die Augen auszukratzen, dann aber nicht den Mut dazu aufgebracht. Als sie mit getrübtem Blick zu ihm aufsah, zeigte sich ein Hoffnungsschimmer auf ihren Zügen. Vielleicht war jemand gekommen, der ihr Trost spenden konnte.

Kailea stand auf und schien nur noch ein Geist ihrer selbst zu sein. »Mein Sohn ist tot und mein Bruder zur Unkenntlichkeit verstümmelt.« Ihr Gesicht wirkte wie ein Totenschädel. »Swain, mein Sohn ist tot.« Sie kam einen Schritt auf ihn zu und streckte die Hände nach ihm aus. Ihr Mund verzog sich zur Karikatur eines flehenden Lächelns, aber er rührte sich nicht von der Stelle.

»Mein Schlüssel zur Waffenkammer wurde gestohlen«, sagte Goire. »Er verschwand aus meinem Uniformgürtel, kurz nachdem Leto die geplante Rundreise bekannt gab.«

Sie blieb einen knappen Meter von ihrem Liebhaber entfernt stehen. »Wie können Sie an so etwas denken, wenn ...«

»Thufir Hawat wird herausfinden, was geschehen ist!«, brüllte er. »Ich weiß jetzt, wer den Schlüssel genommen hat, und ich weiß, was es bedeutet. Sie sind verdammt, Kailea.« Er erschauderte und hätte ihr am liebsten mit eigenen Händen das Herz herausgerissen. »Ihr eigener Sohn! Wie konnten Sie so etwas tun?«

»Victor ist tot!«, jammerte sie. »Wie können Sie glauben, dass ich das gewollt habe?«

»Sie wollten nur den Herzog töten, nicht wahr? Ich habe gesehen, wie panisch Sie reagierten, als Sie erfuhren, dass Rhombur und Victor ebenfalls an Bord des Drachenschiffs gegangen waren. Es wird längst gemunkelt, dass Sie etwas mit der Sache zu tun haben.«

Seine Augen blitzten, und seine Muskeln spannten sich an, doch sie blieb starr wie eine Statue. »Und Ihretwegen bin ich mitschuldig geworden. Ich war für die Sicherheit des Drachenschiffs verantwortlich und habe nicht schnell genug begriffen, welche Bedeutung der verschwundene Schlüssel hatte. Ich habe mir eingeredet, dass ich ihn nur irgendwo verlegt hatte. Ich wollte einfach nicht über andere Möglichkeiten nachdenken ... Ich hätte sofort Alarm geben müssen.«

Er ließ den Kopf hängen und starrte auf den Boden. »Ich hätte meinem Herzog längst unsere Affäre beichten müssen, und jetzt sind meine Hände genauso blutig wie Ihre.« Er verzerrte das Gesicht und sah sie voller Abscheu an. Alles um ihn herum wurde rot und drehte sich. »Ich habe meinen Herzog viele Male betrogen, aber das war die schlimmste meiner Sünden. Ich hätte Victors Tod verhindern können, wenn ich nur ... ach, das arme, liebe Kind.«

Kailea griff mit verkrallten Fingern nach der Scheide an Goires Gürtel und zog den Duelldolch heraus. Ihre Augen blickten glasig, als sie ihn hochhielt. »Wenn Sie Ihre Schuld nicht mehr ertragen können, Swain, dann stürzen Sie sich wie ein guter Krieger in Ihr Messer, wie ein loyaler Soldat der Atreides. Nehmen Sie es. Wenn sie die Klinge in ihrem Herzen spüren, wird der Schmerz bald vorbei sein.«

Dumpf starrte er auf das Messer, weigerte sich jedoch, es anzunehmen. Stattdessen drehte er sich nach einiger Zeit einfach um ... als wollte er Kailea herausfordern, ihm die Klinge in den Rücken zu stoßen. »Die Ehre verlangt nach Gerechtigkeit, Mylady. Wahre Gerechtigkeit, keine feige Flucht vor der Verantwortung. Ich werde dem Herzog gestehen, was ich getan habe.« Er blickte sich kurz zu ihr um, dann ging er zur Tür. »Mit Ihrer Schuld müssen Sie allein fertig werden.«

Sie hielt immer noch den Dolch in den Händen, als Goire den Raum verließ. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, hörte er Kailea schluchzen. Sie flehte ihn an zurückzukommen. Doch der Hauptmann ließ sich dadurch nicht beirren und stieg die Treppen des Turms hinunter.

 

* * *

 

Als Kailea verlangte, ihre Hofdame zu sprechen, eilte Chiara sofort zu ihr. Sie machte sich große Sorgen, wagte es aber nicht zu zaudern. Der Wind pfiff durch das offene Turmfenster, und man konnte hören, wie tief unten die Brandung gegen die Felsen krachte. Kailea starrte aufs Meer hinaus, während ihr blasses Nachthemd sie wie ein Leichentuch umwehte.

»Sie ... haben mich gerufen, Mylady?« Die alte Frau blieb in der Nähe der Tür stehen und ließ die Schultern hängen, um den Eindruck fügsamer Ergebenheit zu erwecken. Sie wünschte sich, sie hätte daran gedacht, Gewürzkaffee oder Kaileas Lieblingsgebäck mitzubringen – ein Friedensangebot, mit dem sich ihr Feuer der Verzweiflung besänftigen ließ.

»Wollen wir über deinen idiotischen Plan diskutieren, Chiara?« Kaileas Stimme klang dumpf und erschreckend kalt. Sie drehte sich um, und ihr Gesicht war vom Tod gezeichnet.

Chiaras Instinkte rieten ihr, aus der Burg zu fliehen, in Cala City unterzutauchen und mit der nächsten Möglichkeit nach Giedi Primus zurückzukehren. Sie konnte sich der Gnade des Barons Harkonnens ausliefern und damit prahlen, wie viel Leid sie dem Herzog bereitet hatte, auch wenn sie nur teilweise erfolgreich gewesen war.

Doch Kaileas Blick lähmte sie – wie eine Schlange, die ihre Beute hypnotisierte.

»Ich ... es tut mir furchtbar Leid, Mylady.« Chiara verbeugte sich tief. »Ich trauere um das unschuldige Blut, das vergossen wurde. Niemand konnte vorhersehen, dass Victor und Rhombur am Rundflug teilnehmen würden. Es war niemals geplant ...«

»Schweig! Ich will deine Ausreden nicht hören! Ich weiß alles – was geschehen ist und was schief gelaufen ist.«

Chiara kam sich vor wie in einer stählernen Umklammerung und schwieg. Sie wurde nervös und bemerkte, wie allein sie in diesem Zimmer waren. Wenn nur die Wachen auf ihrem Posten geblieben wären, wie sie ihnen befohlen hatte ... wenn sie nur daran gedacht hätte, sich eine Waffe zu besorgen, bevor sie sich auf den Weg zu Kailea machte ...

So viele Dinge, die sie nicht vorhergesehen hatte.

»Und wenn ich an die vergangenen Jahre zurückdenke, Chiara, erinnere ich mich an viele Bemerkungen, an all deine heimtückischen Andeutungen. Jetzt wird mir die wahre Bedeutung deiner Worte klar. Die Last der Beweise bricht wie eine Lawine über dich herein.«

»Was ... was wollen Sie damit sagen, Mylady? Ich habe nichts getan. Ich war immer nur Ihre treue Dienerin, seit ...«

Kailea schnitt ihr das Wort ab. »Du wurdest geschickt, um Zwietracht zu säen, nicht wahr? Seit dem ersten Tag hast du versucht, mich gegen Leto aufzuhetzen. Für wen arbeitest du? Die Harkonnens? Das Haus Richese? Die Tleilaxu?« Ihr Gesicht mit den eingesunkenen Augen und den zerkratzten Wangen war leer und ausdruckslos. »Wer es auch sein mag, das Ergebnis bleibt dasselbe. Leto hat überlebt ... und mein Sohn ist tot.«

Sie kam einen Schritt auf die alte Frau zu, und Chiara bemühte sich, einen Schutzschild aus Unterwürfigkeit und Mitgefühl zu erzeugen. »In Ihrer Trauer sagen und denken Sie schreckliche Dinge, mein Kind. Das alles ist nur ein grausames Missverständnis.«

Kailea kam noch näher. »Für eins darfst du dankbar sein, Chiara. Ich habe dich viele Jahre lang für meine Freundin gehalten. Victor starb schnell und schmerzlos und ohne etwas zu ahnen. Aus diesem Grund erweise ich dir die Gnade eines barmherzigen Todes.«

Sie hob den Dolch, den sie Swain Goire abgenommen hatte. Chiara wich zurück und versuchte Kailea abzuwehren. »Nein, Mylady!«

Doch Kailea ließ sich nicht beirren. Sie stieß das Messer tief in Chiaras Brust. Sie zog es heraus und stieß noch einmal zu, um sicherzugehen, dass sie das Herz der verräterischen Frau getroffen hatte. Dann ließ sie das Messer zu Boden fallen, während Chiara röchelnd auf den Fliesen zusammenbrach.

Blut spritzte auf den blauen Obsidian, der in unheimlicher Schönheit schimmerte. Kailea richtete sich auf und betrachtete ihr mattes Spiegelbild in der Wand. Sie starrte es eine Weile an, doch ihr gefiel überhaupt nicht, was sie sah.

Mit schweren Schritten ging sie zum offenen Fenster. Der eiskalte Wind betäubte ihre Haut, die sich dennoch feucht anfühlte, als wäre sie mit Blut benetzt. Sie hielt sich an der steinernen Einfassung des Fensters fest und starrte auf den wolkenverhangenen Himmel, der sich am fernen Horizont mit dem caladanischen Meer vermischte. Unter ihr tobte die schäumende Brandung am Fuß der steilen Klippe.

Die wunderbare Stalaktitenstadt von Ix erstrahlte in ihrer Erinnerung. Es war schon so lange her, seit sie das letzte Mal in den Spiegelsälen des Großen Palais getanzt und ihre prächtigsten Kleider aus Merh-Seide getragen hatte. Mit ihrem Bruder und den Pilru-Zwillingen hatte sie in die gewaltige Höhle hinausgeblickt, in der die Heighliner gebaut wurden.

Wie ein Gebet rief sich Kailea Vernius alles ins Gedächtnis, was sie über den Hof des Imperators auf Kaitain wusste, was sie auf Bildern gesehen oder worüber sie gelesen hatte – der spektakuläre Palast, die Terrassengärten, die Glockendrachen. Sie hatte sich danach gesehnt, ihr Leben im strahlenden Glanz zu verbringen, als Prinzessin eines Großen Hauses des Landsraads. Doch Kailea hatte niemals die großen Träume verwirklichen können, die sie sich gewünscht hatte.

Sie ließ die düsteren Erinnerungen der letzten Tage hinter sich zurück, als sie auf den Fenstersims stieg und die Flügel ausbreitete, um zu fliegen ...

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
titlepage.xhtml
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_000.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_001.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_002.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_003.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_004.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_005.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_006.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_007.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_008.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_009.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_010.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_011.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_012.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_013.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_014.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_015.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_016.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_017.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_018.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_019.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_020.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_021.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_022.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_023.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_024.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_025.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_026.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_027.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_028.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_029.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_030.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_031.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_032.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_033.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_034.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_035.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_036.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_037.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_038.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_039.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_040.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_041.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_042.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_043.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_044.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_045.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_046.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_047.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_048.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_049.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_050.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_051.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_052.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_053.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_054.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_055.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_056.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_057.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_058.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_059.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_060.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_061.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_062.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_063.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_064.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_065.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_066.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_067.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_068.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_069.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_070.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_071.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_072.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_073.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_074.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_075.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_076.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_077.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_078.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_079.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_080.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_081.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_082.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_083.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_084.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_085.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_086.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_087.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_088.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_089.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_090.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_091.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_092.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_093.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_094.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_095.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_096.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_097.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_098.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_099.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_100.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_101.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_102.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_103.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_104.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_105.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_106.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_107.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_108.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_109.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_110.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_111.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_112.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_113.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_114.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_115.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_116.htm
Herbert, Brian & Anderson, Kevin J. - Dune - Fruhe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen_split_117.htm